Personzentrierte Beratung ist ein psychologisches Konzept für die begleitende, beratende und pädagogische Arbeit mit PatientInnen, KlientInnen und Lernenden. Es wurde von Carl R. Rogers begründet und seither weiterentwickelt und empirisch überprüft. Roger’s Beobachtung über den Zusammenhang von personzentrierter Haltung und konstruktiver Persönlichkeitsentwicklung konnte in vielen Studien bestätigt werden.

Das Konzept beruht auf zwei Säulen:

1. Es orientiert es sich an der grundlegenden Motivation des Menschen, alle seine körperlichen, seelischen und geistigen Möglichkeiten zu entfalten.
2. Die personzentrierte Haltung: Indem die Beraterin/der Berater dem Gegenüber einfühlsam, wertschätzend und echt begegnet, erleichtert und fördert sie/er dieses innere Wachstum.

Personzentriertes Arbeiten ist in der Beratung, aber auch in anderen beruflichen Aufgaben und Rollen erfolgreich. Es unterstützt und fördert die Ressourcen der Person und ermöglicht ihr, sich selbst und ihre Problemsituationen klarer wahrzunehmen und zu verstehen, mit Schwierigkeiten konstruktiver umzugehen und Selbstvertrauen, Lern- und Lebensfreude zu stärken.

Der Personzentrierte Ansatz hat Eingang gefunden in alle Bereiche, in denen die Beziehungsgestaltung zwischen Menschen eine wichtige Rolle spielt: In der Beratung, Psychotherapie und Psychologie, Medizin und Pflege, Sozialarbeit, Pädagogik, Sozial- und Heilpädagogik, Theologie, Personalwesen, usw.

Die Weiterbildung

Zielgruppe und Gruppengrösse
Die Weiterbildung eignet sich für Personen, die sich selbst weiterentwickeln, ihre Haltung reflektieren und ihre Kommunikation verbessern wollen, Personen, die in ihrem Berufsfeld mit Kommunikation und Beratung zu tun haben, oder lehrend, pflegend, unterstützend tätig sind.
Die Gruppe besteht aus ca. 6 – 12 Personen.

Inhalte
Grundwissen über Psychologie und Kommunikation, humanistische Psychologie, Personzentrierter Ansatz, was ist hilfreiche Gesprächsführung, Denken, Gefühle (insb. Selbstwertgefühl, Angst), Psychopathologie (insb. Depression, Stress, Sucht, Burnout), Beziehungsgestaltung, Krisenintervention, Beratungskonzept.
Interessen und Wünsche der Teilnehmenden werden berücksichtigt.

Ziele und Arbeitsweisen

Arbeitsweisen: Die Gestaltung der Weiterbildung soll einen kontinuierlichen Prozess in Gang setzen, der die Personzentrierte Haltung der Teilnehmenden fördert und ihre Kompetenzen in Beratung und Gesprächsführung vertieft. Es soll ein erfahrungsorientiertes und kognitives Lernen sein. Es wird gemäss Erkenntnissen der Erwachsenenbildung unterrichtet, in verschiedenen Settings, wie Plenum, Halb- und Kleingruppen. Die LeiterInnen bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein, verstehen sich aber auch als Lernende.
Die Gruppe, die zusammen eine Weiterbildung absolviert, wird als eine Lerngemeinschaft in wechselseitiger Förderung von Solidarität und Autonomie verstanden.
Selbsterfahrung: Das eigene Gesprächsverhalten und sich selbst in der Begegnung besser kennenlernen, die Wirkung der personzentrierten Haltung an der eigenen Person erleben.

Theorie: Theoretische Inputs und Literaturstudium zu Grundwissen in Psychologie und Kommunikation, Personzentrierter Ansatz und weiteren zweckmässigen Modellen

Training: Die Gesprächskompetenz durch praktisches Üben und Feedback erweitern

Supervision: Situationen aus der eigenen Arbeit reflektieren und neu Möglichkeiten kennenlernen

Umfang und Dauer der Weiterbildung

Grundlagenmodul

Das Grundlagenmodul umfasst 40 Lektionen, verteilt auf ca. 3 Monate.
Es findet ein Samstag in Zürich statt und 2 Wochenenden auswärts in Tagungshäusern.

Aufbaumodul

Das Aufbaumodul umfasst 200 Lektionen, verteilt auf ca. 2 Jahre
Es finden ca. 8 Samstage pro Jahr in Zürich statt und 2 Wochenenden pro Jahr auswärts in Tagungshäusern.

Nach der Weiterbildung

Nach Absolvierung des Grundlagen- und Aufbaumoduls ist es möglich, in die Weiterbildungsphase 2 überzutreten. Siehe: www.pca-acp.ch.
Nach Abschluss der Weiterbildungsphase 2 kann die Anerkennung der Schweizerischen Gesellschaft für Beratung SGfB, sowie der Titel „Beraterin SGfB“ erlangt werden.
Die Weiterbildung bereitet auf die eidgenössische Berufsprüfung vor.

Eine grosse Anzahl von AbsolventInnen der Weiterbildung bleiben als Kleingruppen miteinander in Kontakt und treffen sich über Jahre als Erfahrungsaustausch- und Intervisionsgruppen.
Die Schweizerische Gesellschaft für den Personzentrierten Ansatz
www.pca-acp.ch

Die Gesellschaft wurde 1979 gegründet und setzt sich für die psychotherapeutische und beraterische Versorgung ein, sowie für die Verbreitung und Weiterentwicklung des Personzentrierten Ansatzes. Sie führt seit 1984 Weiterbildungen in Personzentrierter Beratung durch.

Geschäftsstelle der pca-acp

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